Die Fritz-Wolf-Gesellschaft stellt sich vor

Fritz Wolf, 1918 - 2001, ist der Osnabrücker Karikaturist.
Seine Bekanntheit reicht weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bis ins Ausland. Als Hauskarikaturist der "Neuen Osnabrücker Zeitung" führte Wolf in mehr als 50 Schaffensjahren Generationen von Lesern mit seinem einmaligen Strich durch die wechselvolle Weltgeschichte der Politik. Leser von "Stern" und "Brigitte" erfreute er mit menschlichen und gesellschaftlichen Themen. Fritz Wolf hatte nicht nur die Begabung zum Zeichnen, sondern auch die des Wortwitzes und regte mit seinen Karikaturen stets zum Nachdenken an. Als Fritz Wolf im Dezember 2001 überraschend starb, hinterließ er ein umfangreiches Werk, dessen Bewahrung, Pflege und Veröffentlichung sich die Fritz-Wolf-Gesellschaft zum Ziel gesetzt hat. Eine der vorrangigsten Aufgaben der Gesellschaft ist es, die Verbreitung des künstlerischen Werks von Fritz Wolf zu fördern.
Die Fritz-Wolf-Gesellschaft sucht den Kontakt zu allen Menschen, die seine künstlerische Arbeit schätzen und sich - in welcher Weise auch immer - persönlich mit Fritz Wolf verbunden fühlen. In diesem Sinne wurde am 17. Juni 2003 die Fritz-Wolf-Gesellschaft e.V. als gemeinnütziger Verein gegründet.

Biographie

1918
Fritz Wolf wird am 7. Mai als Ältestes von sieben Kindern der Eheleute Friedrich Johann Wolf und seiner Frau Wilhelmine, geb. Ströthoff, geboren.
1924-1934
Volksschule und »Städtische anerkannte Knaben-Mittelschule zu Mülheim an der Ruhr« 1935
Lehre als Chemiegraph beim Düsseldorfer Tageblatt
1938
Arbeitsdienst und Wehrmacht
1943
Fritz Wolf heiratet am 25. August in Celle Edith, geb. Meyerhoff
1942-1944
Fronteinsatz in Russland als Funker und Bataillonszeichner; dort 1944 erste Begegnung mit Achilles Markowsky, dem späteren Herausgeber der »Neuen Tagepost«
Nach einem Sturz vom Pferd Rückkehr in die Heimat.
1945
Gefangenschaft im Elsass
1946-1947
Rückkehr nach Mülheim/Ruhr, Gelegenheitsarbeiten u.a. als Lampenschirmmaler
1948
Studium an der Folkwang-Werkkunstschule in Essen, Schwerpunkt Gebrauchsgrafik
1949
Erste Illustrationen für Pfadfinderzeitschriften.
Dem Ruf Achilles Markowskys folgend, zieht Wolf nach Osnabrück. Beginn der Tätigkeit bei der »Neuen Tagepost« und deren Nachfolgern, die bis zu seinem Tode im Jahre 2001 andauert. Seit Mitte der 50er Jahre Nachdrucke seiner politischen Karikaturen in nationalen und internationalen Blättern.
1956-1958
Zeichnungen für »Die Welt«
1957
Kurzzeitiges Engagement für »Bild«; Mitarbeit »Rheinische Post«, Düsseldorf
1958-1993
Tätigkeit für den »Stern«
1965
Erste Karikaturenbände, Thema: Ära Adenauer
1975
Erste Einzelausstellung in der Fußgängerzone von Ulm: »Bilder aus der Provinz«
1977-1992
Tätigkeit für »Brigitte« und »Schöner Wohnen«
1978
Erste Einzelausstellung in Osnabrück, Kulturgeschichtliches Museum
2000
Verleihung des 1. Fritz-Wolf-Nachwuchsförderpreises für Karikaturisten und Cartoonisten
2001
Fritz Wolf stirbt am 23. Dezember im Alter von 83 Jahren an den Folgen einer Operation.
Seine Urne wird auf dem Friedhof Osnabrück-Nahne beigesetzt.

Auszeichnungen:

1979 Niedersächsischer Preis für Publizistik
1979 Möser-Medaille der Stadt Osnabrück
1994 Kunstpreis des Landschaftsverbandes Osnabrück

Buchveröffentlichungen (Auszug):

»Adenauer Mein Leben«
»Lieben Sie Parties?«
»Die vollkommene Mischehe«
»Bilder aus der Provinz« (mehrere Bände)
»Bon(n)bons« (mehrere Bände)
»Die Lage war noch nie so ernst«
»Sauerland bleibt Sauerland«
»Ich der Kanzler«
»Streifschüsse«
»Touren mit Töchtern«
»Ich bin ein Osnabrücker«
»Fritz Wolf"
»Der mit dem Wolf lacht«
»Die Kunst der Karikatur«
»Um Himmels Willen, was ist los da unten?«

Zahlreiche Bücher in plattdeutscher Sprache

Franz Schmedt (Neue Osnabrücker Zeitung):

»Jede Karikatur verrät Wolfs politischen Spürsinn, seine Fähigkeit, den Kern des Problems bloßzulegen, sein Engagement. Und doch ist er der Feuilletonist unter den Karikaturisten; ein Zeichner, der auch die kleine Form beherrscht, der mit leichter Hand darstellt, pointiert, der eine Schwäche für die Schwächen hat - bei Großkopferten wie beim Bürger von nebenan; ein Künstler, der durch das scheinbar Unwesentliche das Wesentliche verdeutlicht. Die ist das Unverwechselbare an Fritz Wolf, die hat ihn zu einem Großen auf der deutschen Karikaturistenszene werden lassen.«

Links

Wikipedia
Stadt Osnabrück
Land Niedersachsen
Comic Forum

Selbstbildnis Fritz Wolf 1942

Selbstbildnis Fritz Wolf 1942. Entnommen aus seinem Skizzenbuch: »Russland, und was mir als Soldat dort auffiel.«

Fritz Wolf im Alter von 55 Jahren

Fritz Wolf im Alter von 55 Jahren